SWR3 Gedanken

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01JUN2021
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Wenn Menschen so ein festes Morgenritual haben, finde ich das total faszinierend. Also bevor man in den Tag startet, sich Zeit nehmen für sowas wie Beten, ein bisschen Yoga und meditieren. Bevor es mit dem normalen Wahnsinn losgeht.

Ich habe Freunde, die machen das schon seit ihrer Jugend und ich finde das toll, weil ich sowas suche, aber nie, nie, nie hinbekommen habe.

Dann aber, vor einem Jahr im Lockdown hat es doch funktioniert. Und - es war gut! Ich habe meditiert, gelesen und ein paar Gedanken schon am frühen Morgen aufgeschrieben. Es hat mir Struktur für die Tage gegeben, die teilweise ja so eintönig waren.

Ich habe sogar gelesen, dass ein Morgenritual dir einen erfolgreichen Tag garantieren würde, aber das habe ich nie erlebt. Dafür hatte ich den Eindruck, dass der Tag leichter wurde, wenn ich gleich am Anfang zum Beispiel sowas gelesen habe: „Gott ist mein Fels und mein Schutz“. Dass also Mönche und Nonnen sich jeden Tag so einen Satz vornehmen, der sie durch den Tag trägt, kann ich inzwischen gut verstehen.

Mir ist diese Übung aber dann doch wieder verloren gegangen. Vielleicht, weil ich nicht in einem Kloster lebe. Dafür habe ich gemerkt, wie wichtig mir die Gottesdienste am Sonntag sind – die gab es ja eine Weile nicht. Und das ist ja vielleicht auch das Wichtigste: Sich mal auf die Suche machen, ausprobieren und das dann auch zu tun, was einen so durch den Tag oder eben durch die Woche trägt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=33250
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