SWR3 Gedanken

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30MAI2021
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Es war im Urlaub mit der Familie. Wir fuhren im Auto und wir haben uns unterhalten, warum es bei uns im Gottesdienst immer heißt: „Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ – was man so in Pfarrfamilien halt spricht. Als ich mich grade in einen Kreisverkehr eingefädelt hatte, fragte meine Tochter von hinten: „Wie soll das eigentlich gehen? Wenn Jesus selbst Gott ist, wie kann er da zu Gott beten?“ Alter Schwede! Was für ne Frage. Meine Ausfahrt hab ich verpasst.

Ich erzähle das, weil Christen heute das Fest der Dreieinigkeit feiern. Da geht es eben darum, warum wir sagen: „Im Namen Gottes des Vaters unddes Sohnes und des heiligen Geistes.“ Oder wie meine Tochter im Kreisverkehr fragt: Wie kann das sein, dass wir sagen Jesus ist Gott und trotzdem hat er zu Gott gebetet?

Natürlich gibt es viele Versuche das zu erklären und schon früh haben schlaue Christ*innen das immer wieder getan. Aber letztlich kann man es nicht erklären. Und ganz ehrlich: gerade das finde ich gut.

Gott als Vater und Schöpfer der Welt, als Sohn und Vorbild für mich oder als Heiliger Geist, als Inspiration… Wer und wie ist denn nun Gott für mich? Diese Bilder von Gott regen mich an, nicht locker zu lassen. Wie ist Gott? Aber auf der anderen Seite ist klar: Gott ist einfach größer als mein Verstand das fassen könnte. Und genau das macht Gott zu Gott.

Oder anders gesagt: Wenn ich meiner Tochter das Geheimnis mit Gott erklären will, dann verpasse die Ausfahrt. Aber egal. Dann drehen wir halt noch ne Runde und diskutieren weiter. Und genau das, macht Spaß.

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