SWR3 Gedanken

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27MAI2021
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Meditieren ist wie Aufräumen im Kopf. Wenn ich mich still hinsetze und versuche ruhig zu werden, dann ist das, wie ein großes Reinemachen, nur eben in mir drin. Ich meditiere manchmal am Morgen, so etwa 15 Minuten lang, auf einem Teppich bei mir in der Wohnung.

Ich setze mich hin und beobachte erstmal, wie sich mein Körper anfühlt und ob ich zum Beispiel gut sitze. Ich verschaffe mir einen Überblick. So ähnlich wie beim echten Aufräumen auch. Da schaue ich auch erstmal, was bei mir in der Wohnung alles rumliegt und wo ich am besten anfange.

Wenn´s dann losgeht, bringe ich alles wieder dahin, wo es hingehört. In den Mülleimer, ins Regal oder auf den Stapel mit Sachen, die ich noch erledigen muss. Und so ähnlich mache ich es auch, wenn ich meditiere. Wenn ich ruhig dasitze, melden sich nämlich ständig irgendwelche Gedanken. Wenn mir ein Gedanke kommt, kann ich ihn auch „aufräumen“. Ich lege ihn zum Beispiel liebevoll auf meinen inneren Ablage-Stapel. Der heißt: „ist wichtig, ich kümmere mich später darum“. Jetzt für den Moment, brauche ich den Gedanken nicht.

Und manchmal passiert es, dass meine Gedanken zur Ruhe kommen. Das sind wunderbare Momente. Dann bin ich einfach da in dem Augenblick. Ich muss nichts leisten. Ich nehme einfach wahr, was ist und genieße die Stille in mir und um mich herum.   

Das Gute daran: wenn ich meditiere, verändert das oft auch den Rest vom Tag. Ich bin klarer und fühle mich viel „aufgeräumter“.

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