SWR3 Gedanken

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06MAI2021
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Ständig erreichbar sein. In der Arbeit, privat, zu Hause und unterwegs. Telefonkonferenzen, Mails, Messengernachrichten, Whatsapp- Anfragen. Und dauernd muss ich drauf antworten. Es ist, als würde die Welt dröhnen. Mir wird das manchmal zu viel. Ich brauch dann eine Pause. Eine richtige Pause. Funkstille sozusagen. Freunde haben mir erzählt, dass es ihnen ähnlich geht. Und sie haben eine Menge Ideen, wie sie zur Ruhe kommen.

Aufs Rad und ab in den Wald. Wanderschuhe an und hoch auf den Berg. Handy aus und ab in die Badewanne. Sich in eine leere Kirche setzen und beten. Alle Geräte abschalten. Selber abschalten.

Nicht einmal Jesus hat es geschafft, ständig verfügbar zu sein. Nicht einmal er hat das gekonnt. Oder gewollt. Damals gabs zwar kein Handy, aber an jedem Ort, an dem sie waren, da waren Leute. Und alle wollten ihn sehen, hören oder sogar berühren. Das war ihm immer wieder auch zu viel und er hat sich dann zurückgezogen. Ist zum Beispiel allein auf einen Berg gestiegen. Hat dort die Ruhe genossen. Und den Ausblick und das Alleinsein. Alleinsein mit Gott. Mit dem hat er dann geredet und das hat ihm wieder Kraft gegeben für den nächsten Tag. Für die Menschen in seiner Umgebung. Für ihre Sorgen und körperlichen Leiden. Für ihre Sehnsucht, verstanden und geliebt zu werden.

Mir hilft das auch. Mich zurückzuziehen. Mal keine Kontakte zu haben. Nur den zu Gott. Dann finde ich wieder den Kontakt zu mir selber. Dann hab ich wieder Kraft für meinen Alltag.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=33071
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