SWR3 Gedanken

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01MAI2021
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1. Mai, Tag der Arbeit. Genau die haben aber viele Menschen verloren in den letzten Monaten. Und damit auch ihr Einkommen. Corona hat hier unsere Gesellschaft geteilt. In einen Teil von Menschen, die nach wie vor dasselbe verdienen oder durch ihren Berufszweig sogar noch mehr. Und in einen Teil, der durch die Pandemie weniger oder gar keine Einkünfte mehr hat. Daraus ist in Rottenburg am Neckar eine Idee entstanden: Der Corona Solidaritätsfonds. Ein Fonds, in den diejenigen, die gerade mehr als genug haben, freiwillig einzahlen, um die zu unterstützen, die weniger oder gar nichts mehr haben. Ein Fonds, der eine spürbare finanzielle Hilfe sein sollte. Aber auch ein Zeichen der Solidarität und der Hoffnung für Menschen, denen durch die fehlende Arbeit auch ein Stück Lebenssinn genommen wurde. Zum Beispiel 450-Euro-Jobber, die sogenannten körpernahen Dienstleistungen, Künstler oder Kleingewerbetreibende in Handel und Gastronomie. Um überschaubar zu sein und als Ausdruck dafür, dass eine Ortsgemeinschaft zusammenhalten kann, war diese Spendenaktion auf die Stadt Rottenburg beschränkt. Unter dem Dach der Bürgerstiftung und dem Motto „Rottenburger helfen Rottenburgern“ lief die Aktion in den vier Wochen vor Ostern. Dabei kamen fast 90.000 Euro zusammen. Das kann man nun bei einer Stadt mit rund 40.000 Einwohnern für viel oder für wenig halten. Auf jeden Fall war es mehr als genug für alle, die einen Antrag gestellt haben. So dass es zu einer deutlich spürbaren finanziellen Unterstützung für sie gereicht hat. Und Viele glücklich gemacht, die das gerade sehr gebraucht haben. Sowas könnte es eigentlich auch in anderen Orten geben. Denn vielleicht sind ja nicht nur Viren ansteckend, sondern auch gute Ideen…

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