SWR4 Abendgedanken

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21APR2021
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Letzte Woche war es so weit. Das erste Eis des Jahres! Das ist bei uns in der Familie immer etwas ganz Besonderes: Schleckend in der Sonne sitzen, der Hintern zwar noch kalt, aber immerhin wärmt die Sonne von vorne. Erinnerungen an die Sommerferien letztes Jahr in Italien. Kinderlachen und klebrige Hände. Das macht Hoffnung auf Sommer, auf Draußen-Sein, auf Luft, Licht und Freude.

Mir hat dieses erste Eis in diesem Jahr besonders gutgetan. Nach dem langen Winter mit all seinen Schrecken und Sorgen, mit seiner Enge und dem vielen Grau. Da bin ich besonders froh, wieder an der Luft zu sein und die Lust am Leben zu spüren. Trotz Pandemie.

In solchen Momenten nehme ich mir vor, mich häufiger daran zu erinnern, was Jesus in der Bibel gesagt hat (Mt 6,26): „Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.“ Und Jesus geht sogar noch weiter. Er sagt: „Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? (…) Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft“ (Mt 6, 31f). Er will damit ausdrücken, dass das Vertrauen auf Gott das Allerwichtigste ist. Es macht uns frei. Und unabhängig. Gott braucht uns nicht. Wir müssen uns um ihn nicht sorgen. Aber er sorgt für uns.

Weniger sorgen, planen, grübeln. Das schaffe ich nicht immer. Allzu oft verliere ich mich in meinen Sorgen. Aber manchmal sehe ich dann im rechten Moment einen Vogel vorbeifliegen. Oder es steht zum Glück ein Eisladen am Wegesrand. Und dann klopft Jesu Rat in meinen Gedanken an. Und dann wird das Leben leicht. Und das tut gut!

Also: Gönnen Sie sich doch auch mal ein Eis!

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