SWR3 Gedanken

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22APR2021
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Rosa Parks war es. Mutig. Mutig hat sie sich dem Rassismus in den USA der 50er Jahr entgegen gestellt. Und ist im Bus einfach sitzen geblieben, obwohl Sitzplätze nur für weiße Menschen reserviert waren.

Mutig war auch Martin Luther. Vor mehr als 500 Jahren ist er der allgegenwärtigen Angst entgegengetreten. Die hat er auch gehabt: Angst vor Sündenstrafen und Höllenqualen, Angst vor einem strafenden, wütenden Gott. Aber dieser Angst hat er mutig den Glauben an „seinen“ Gott entgegengestellt: er hat an einen gnädigen Gott geglaubt. Einer, der seine Menschen liebt und ihnen ein „Fürchte dich nicht“ mit auf den Weg gibt.

Auch meine Freundin Katrin ist mutig. Vor gut einem Jahr bekam sie die Diagnose Brustkrebs und es sah nicht gut aus. Sie hat mutig gekämpft für das Leben.

Ich befürchte, Mut ist nicht angeboren. Aber ich glaube, man kann Mut lernen und üben.
Leider gibt es diese überängstlichen Eltern, die weder sich noch ihren Kindern etwas zutrauen. Dabei ist es – nicht nur für Kinder - wichtig, Erfahrungen mit Gefahren und mit den eigenen Kräften zu machen. Nur indem man sich einer Gefahr stellt, lernt man Risiken realistisch einschätzen.

Was mir dabei hilft, mutig zu sein, sind Tagträume: sich vorzustellen, was wäre, wenn? Was wäre denn, wenn ein Unfall passiert? Würde ich helfen? Wie? Und wo ist eigentlich in meinem Auto das Warndreieck? Wenn man im Kopf schon mal die Möglichkeiten durchspielt, dann man dann gegebenenfalls handlungsfähig sein.
Es braucht mutige Menschen wie Dich und mich!

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