SWR2 Wort zum Tag

SWR2 Wort zum Tag

15APR2021
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Hände waschen selbstverständlich, und überhaupt sich frisch machen -  das ist eine alltägliche Maxime, in Ansteckungszeiten erst recht. Wohl alle kamen heute Morgen schon damit in Berührung: die Tasse Tee oder Kaffee, das Duschen oder Waschen, und prosaisch genug der Gang auf die Toilette. Wasser ist ein Lebenselixier, im kleinen wie im großen. Ohne Nahrung können wir relativ lange Leben, aber der Durst macht uns fertig. Unser Körper besteht wesentlich aus Flüssigkeit. Und im Großen nicht minder: angesichts der leider fortschreitenden Versteppung der Erde und ihrer Verwüstung scheinen Kriege um das Wasser schier unumgänglich. Und schon jetzt graben so viele anderen das Wasser ab anstatt es ihnen zu reichen. Selbst sind sie mit allen Wassern gewaschen! Und das Wunder der Meere, die Tragödie ihrer Vermüllung und Erwärmung! Großmacht Wasser, bei jedem Schluck ebenso wie bei Dürre oder Überschwemmung.  Wie bei den anderen drei Weltelementen auch: Wasser ist nicht nur Überleben, es ist schlicht auch Wohltat: herrlich ein Vollbad oder auch ein Bad in der Sonne, wunderbar das Quellwasser und das Murmeln der Bäche, und natürlich der Strand und das Meer.

„Wer nicht wiedergeboren wird aus dem Wind und dem Wasser“, kann nicht glücklich werden.  So heißt es in der Bibel (Joh 3,5). Wo der Wind über das Wasser streicht und streichelt, da ist vibrierende Energie, und die belebt neu.  Wörtlich heißt es im Johannesevangelium: wer nicht derart neu geboren wird, kann nicht in das Reich Gottes eingehen. Wie Luft bzw. Wind ist eben auch Wasser ein Weltelement: absolut elementar. Gerade deshalb wird es zum Zeichen und Symbol für Gott selbst, für sein Wirken und sein Reich.  So lebenschaffend, so vitalisierend und erfreulich wie Wasser ist Gott selbst, in diesem Geschöpf zeigt der Schöpfer seine Liebe und Phantasie. Quellen und Wasserstellen sind dem Menschen deshalb heilig, und sollten es sein, draußen und drinnen. Vergessen wir das Lebenswasser der Tränen nicht, die der Freude und die der Not!

Nicht zufällig gibt es die vielen Waschungen in den Religionen, nicht zufällig gehört das Wasser zur Taufe auf den Namen Jesu. Wie neugeboren in der Lebenskraft Christi, im Wasser und im Wind, im Energiefeld des Heiligen Geistes. „Aus seinem Inneren werden Ströme lebendigen Wassers fließen“, heißt es im Johannesevangelium (Joh 7,38), also gesegnetes Leben pur.  Also nicht mehr mit allen Wassern gewaschen sein, nein: nur mit diesem, dem Wasser des Lebens.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=32953
weiterlesen...