Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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15APR2021
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Singet Gott ein neues Lied. So betet einer in der Bibel. Singet Gott ein stilles Lied. So beten oder klagen wir seit einigen Monaten. Denn gemeinsam laut singen geht gerade nicht. Zumindest nicht im Chor und nicht im Gottesdienst. Ich hätte nie gedacht, wie sehr ich den gemeinsamen Gesang vermissen würde. Es schmerzt mich, wenn ich im Gottesdienst die Lieder höre und nicht einstimmen darf. Sicherlich, inwendig singe ich laut mit. Das ist aber etwas Anderes. Es fehlt der gemeinsame Klang, das gemeinsam gesungene Lob Gottes. Singen im Gottesdienst ist ja auch ein gemeinsames Bekenntnis.

Beim Singen kann sich jeder und jede am Gottesdienst beteiligen. So bringt sich jeder ganz persönlich ein. Zugleich nehme ich dabei die anderen wahr und stimme im Gesang mit ihnen zusammen. Aus den vielen einzelnen Stimmen entsteht der gemeinsame Klang. So wird aus den Vielen eine feiernde Gemeinschaft. Schon Martin Luther hat gewusst: Singen macht glücklich. Er hat geschrieben: „Die Musik ist eine Gabe und ein Geschenk Gottes; sie vertreibt den Teufel und macht die Menschen fröhlich“.

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. So betet einer in der Bibel. Und weil ich nicht die einzige bin, die das gemeinsame Singen vermisst, haben Menschen neue Wege gefunden miteinander zu singen. Da singen Menschen zu Hause für sich und daraus entsteht im Netz ein wunderbarer Chor. Einer meiner Söhne hat jede Woche mit der Jugendkantorei Zoomchorprobe und regelmäßig Stimmbildung per Telefon. Ja, auf ganz neue Weise singen wir seit einem Jahr Gott neue Lieder und erleben auf neue Weise Gemeinschaft.

Denn singen macht glücklich. Vielleicht starten sie heute mal singend in den Tag. Denn zu Hause darf jeder lauthals singen: singend: „Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder, singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=32939
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