SWR3 Gedanken

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06APR2021
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Was hilft, wenn man den ganzen Tag im Homeoffice war? Und sitzend vor sich hin gearbeitet hat? Bewegung hilft! Sport – oder zumindest auch ein ordentlicher Spaziergang um den Block, oder wir bei mir, kurz runter zur Mosel. Auf jeden Fall: Bewegung und raus. Das Gesicht in die letzten Strahlen der Abendsonne halten, sich den Wind um die Ohren wehen lassen. Mir tut das unendlich gut. „Verliere nie die Lust am Gehen!“ Hat schon der Religionsphilosoph Sören Kierkegaard gewusst.  Er hat sich seine besten Gedanken ergangen. Und kannte, so sagt er, keinen noch so schweren Kummer, den man nicht weggehen kann. Ob das Gehen bei wirklich jedem Kummer hilft, weiß ich nicht. Aber ich weiß: unterwegs sein, sich auf den Weg machen, kann helfen. Nicht nur für Kirkegaard hat Spazieren gehen auch das Schreiben erleichtert und kreative Prozesse angeregt. -- Viele Menschen, von denen die Bibel erzählt, waren unterwegs, sind spazieren gegangen, sind gewandert, um eine neue Sicht der Dinge zu bekommen, um aus eingefahrenen Denkmustern rauszukommen. Um Dinge zu verstehen.

Eine Ostergeschichte erzählt von zwei Freunden Jesu, die nach seinem Tod unterwegs sind zur Stadt Emmaus. Sie müssen viele Kilometer gehen, um zu verdauen, was passiert ist.  Jesus, von dem sie hofften, er sei ihr Retter, Jesus ist hingerichtet worden und gestorben. Aber sein Grab war am Morgen leer. Ist er etwa von den Toten auferstanden?

Deshalb sind sie unterwegs. Und weil sie unterwegs sind, begegnen sie einem, der ihnen hilft, einen klaren Kopf zu bekommen und zu verstehen, was passiert ist. Noch wissen sie nicht, wie ihre Geschichte weitergeht. Aber schon während sie gehen, geht sie weiter. Das spüren sie deutlich. Da tut sich was. Unterwegs…

https://www.kirche-im-swr.de/?m=32915
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