SWR3 Worte

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01APR2021
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Zu lange schon müssen wir durch die Pandemie relativ körperlos leben. Die Autorin Thea Dorn hat aber unabhängig davon schon einen Mangel an Körperlichkeit in unserer Gesellschaft festgestellt. Sie sagt:

Wenn wir uns anschauen, wohin unsere gesamte Zivilisation, unsere digitalisierte, hoch technologisierte Zivilisation steuert, dann doch in der Tat dahin, dass der Leiblichkeit immer weniger Bedeutung zukommt. Unsere Leiblichkeit hört auf, die natürliche Grundgegebenheit unserer Existenz zu sein, der Körper wird immer mehr zum Stress- und Störfaktor: Er wird krank, er wird alt, er fängt sich Viren ein…Trans- oder Posthumanisten träumen ja schon seit einer Weile davon, den ganzen Körperballast hinter sich zu lassen, um als reines Bewusstsein in die Cloud zu entschweben. Wer traut sich denn heute noch, seinen Körper einfach so zu lassen wie er ist?

 

Quelle: Galore Interviews, 45, 03/2021, 3.627 Wörter mit Thea Dorn, Dialog Verlag, Dortmund, S. 71.

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