SWR3 Gedanken

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22MRZ2021
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Wer den Sinn von Regeln nicht versteht, kann sie nicht einhalten – ich jedenfalls kann das nicht. Manche behaupten Leute mit Migrationshintergrund, die verstehen die Regeln nicht. Die AHA-aL-Regeln und angeblich machen die deswegen alles was man nicht soll.

Ich telefoniere mit einer Freundin, sie ist Kommunikationsberaterin. Und wir grübeln gemeinsam 10 Minuten, bis wir alles rausgefunden haben:
Also: A sind Alltagsmasken, die man jetzt eigentlich nicht mehr benutzen darf, sondern nur den Medizinischen Mund Nasen Schutz. H ist Hygiene oder Hände waschen. Das zweite A ist das einfachste: Abstand halten. Dann aber das dritte A, die App fällt mir endlich ein. Und L – richtig: Lüften.

Mal ehrlich, hätten Sie das ohne nachdenken aufsagen können? Und warum gehört zu den Regeln nicht auch T wie Testen, wenn ich die alten Damen in der Gemeinde besuchen will? Oder I wie Impfen, wenn ich für mich und andere dafür sorgen möchte, dass alles irgendwann leichter wird?

Ich meine, es sind nicht die Abkürzungen die wirklich weiterhelfen. Die meisten haben die längst verinnerlicht und sind sehr vorsichtig. Arroganz hilft jedenfalls gar nicht weiter oder zu meinen, die einen verstehen das besser als die anderen.

Und Regeln? – die helfen meines Erachtens nur dann wirklich wenn sie mit innerer Freiheit wahrgenommen werden. Mit der Freiheit, die aus Verantwortung wächst.

Ich bin so frei und habe mich impfen lassen, sobald es möglich war. Jetzt freu ich mich, wieder Menschen zu besuchen, die lange allein waren.
Ich bin so frei und organisiere Tests, damit Menschen zusammen kommen können und Einsame wieder in Gemeinschaft kommen.
Ich bin so frei meiner Verantwortung zu folgen und nicht nur Regeln!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=32817
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