SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Ein Film aus den Kindertagen des Kinos
erzählt eine unglaubliche anrührende Geschichte:
Freaks sind eine Gruppe von kleinwüchsigen Menschen
mit unterschiedlichen Behinderungen und Verwachsungen.
Sie leben in Zirkuswägen wie in Käfigen,
ein boshafter Zirkusdirektor verdient sein Geld damit,
sie durch die Lande zu fahren, hier und da seinen Zirkus aufzubaun’
und sie einer großteils schockierten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Während des Films aber sehen wir die Welt aus der Perspektive der Freaks
und da sind die Leute, die kommen und sich an dem „Grauen“ auf der Bühne
und hinter Gitterstäben weiden,
die wirklichen Ungeheuer.
Mitmenschlichkeit, Freundlichkeit und Fürsorge
Die erleben wir im Umgang der Freaks untereinander,
sie teilen was sie haben, beschützen einander vor den gewalttätigen
Übergriffen des Tyrannen, der sie gefangen hält wie Tiere.
Sie lieben sich, teilen Schmerzen und Freude.
Gemeinsam versuchen sie, sich zu befreien aus der Macht des Tyrannen...
Einer meiner Lieblingsfilme ist Freaks.
Der Film stellt die Welt auf den Kopf,
normal und verrückt, gut und böse, alles ist neu bestimmt.
Mein Herz ist mitgerissen, vom ersten Moment an spürt es
in eine andere Richtung als die, in der die Welt selbstverständlich läuft.
Die Schwachen, die Außenseiter, die Freaks,
ihr Blick auf die Welt verändert meine Wahrnehmung,
ich sehe sie mit neuen Augen, ihren Augen.

Der Film erzählt wie so viele eine Geschichte von Liebe und Freiheit,
von Menschen die einander belügen,
an den Lügen ihres Lebens zerbrechen oder an den Wahrheiten
- oder eben doch nicht
und neu lernen sich im Spiegel der anderen zu sehen.
Freaks ist wie ein Gleichnis Jesu, deutet die Welt neu, macht Mut,
und fordert auf nicht alles hinzunehmen,
Jesu Gleichnisse reißen mein Herz mit, in jedes Menschen
Angesicht den Widerschein des Schöpfers zu entdecken
im Glanz der Schönheit der Einmaligkeit eines jeden.

Schon der Apostel Paulus schrieb vor 2000 Jahren:
„Die in der Welt misshandelten Menschen
sollen die Lebendigkeit anziehen wie ein Kleid,
und die unter der Gewalt leidenden Menschen
sollen das Ende der Macht des Todes erfahren“
(1.Kor 15, 53)
https://www.kirche-im-swr.de/?m=3281
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