Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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19MRZ2021
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Fischzucht in der Wüste, eineinhalb Millionen gepflanzte Bäume, 18.000 gerettete Straßenkinder – kein Märchen, sondern die wahre Geschichte eines Mannes, der selbst Straßenkind war und Millionär wurde. Dann aber alles verkaufte, um Straßenkindern ein Zuhause zu geben. Die Rede ist von dem Kenianer Dr. Charles Mully. Sein Leben und Wirken wurden erfolgreich verfilmt. Als ich den jetzt auf Youtube veröffentlichten Film gesehen hatte war ich tief bewegt.

Von seiner Familie verlassen muss sich der Junge allein auf der Straße durchschlagen. Sein Leben erscheint ihm sinnlos und er möchte es beenden. Bei einer gut situierten Familie in Nairobi findet er Arbeit und Aufnahme. Sie entdecken seine Begabungen und er schafft es dort bis zum Vorarbeiter auf der Plantage. Aber er will mehr. Nach und nach baut er sich ein Taxi- und Transportunternehmen auf und steigt ins Immobiliengeschäft ein. Er wird einer der reichsten Männer Kenias.

Eines Tages parkt Mully seinen Wagen in einer Problemzone. Jungs, die ihn anbetteln, weist er schroff ab. Als er zurückkommt ist sein Auto nicht mehr da, geklaut. Statt Wut und Ärger überkommen ihn Reue und Erbarmen mit den Straßenkindern. Er fängt an zu beten und ringt mit Gott. Dabei nimmt er die Aufforderung von Gott wahr, er solle alles verkaufen und für die Straßenkinder sorgen. Als er das bekannt gibt stehen seine ganze Familie und seine Freunde unter Schock. Aber Nacht um Nacht bringt er Waisenkinder von der Straße aus dem Slum in sein großzügiges Anwesen.

Als das zu klein wird ziehen sie in eine sehr trockene, ländliche Gegend. Kinder erkranken schwer durch das verunreinigte Wasser. Da fleht er nachts zu Gott, dass sie sauberes Wasser brauchen. Und Gott macht ihm deutlich, er solle an einer bestimmten Stelle graben.

Und nach etlichen vergeblichen Versuchen sprudelt unter einer Steinschicht tatsächlich Wasser hervor, das die zukünftige Versorgung sichert. Und dabei geht es noch weiter. Mullys Ziel ist es, Kenia von ausländischer Hilfe unabhängig zu machen. Sie bauen Gewächshäuser und pflanzen über eine Million Bäume zur Klimaverbesserung. Der sich einstellende Regen wird in Fischteichen aufgefangen. Die landwirtschaftlichen Produkte werden bis nach Europa exportiert.

Inzwischen haben viele der Straßenkinder die eigenen Schulen besucht und verschiedene Universitäten absolviert.

Die Geschichte von Mully hat mich tief beeindruckt und Hoffnung geweckt. Zu sehen, dass Veränderung möglich ist und was geschehen kann, wenn Menschen sich Gott zur Verfügung stellen mit allem, was sie haben. Im Abspann des Films singt eine deutsche Band: Verschwende deine Liebe, verschwende dein Geld. Gib, was du kannst, denn das ist alles, was zählt.

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