SWR3 Gedanken

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11MRZ2021
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Von dem Ort Fukushima habe ich, wie wahrscheinlich viele, vor 10 Jahren zum ersten Mal gehört. Der Name der Stadt steht für die schlimmste Atomkatastrophe nach dem Super-GAU in Tschernobyl. Ein Tsunami, von einem Erdbeben ausgelöst, 370 km nordöstlich von Tokio, hat die Gegend um Fukushima überrollt und hat das Atomkraftwerk zerstört.

Diese Katastrophe hat dazu geführt, dass sich bei uns in Deutschland einiges verändert hat: Der Ausstieg aus der Atomenergie wurde beschlossen. Für die einen eine Fehlentscheidung, für die anderen eine Freudenbotschaft.

Wenn ich heute Fukushima höre, fällt mir also vor allem ein, dass wir seitdem eine andere Energiepolitik haben. Heute aber möchte ich mich daran erinnern, dass bei diesem Tsunami etwa 20.000 Menschen von den Wassermassen, die sich durch die Küste und das Hinterland geschoben haben, getötet wurden. Und dass die Gegend infolge der Katastrophe radioaktiv verseucht ist. Viele haben neben lieben Menschen auch die Heimat verloren. Es war nicht nur eine technische, sondern vorallem eine menschliche Katastrophe.

In der Bibel betet ein Mensch: „Schaffe in mir Gott ein neues Herz.“ (Ps 51,12) Für mich heißt das: Lass mich nicht immer nur auf das schauen, was mich betrifft, sondern auch auf das, was Anderen passiert ist. Lass mich schauen auf das, was mehr umfasst als meine eigene kleine Welt. Mach mein Herz weit!

So weit, dass auch die Menschen darin Platz haben, die vor 10 Jahren in und um Fukushima ihr Leben, ihre Lieben und ihre Heimat verloren haben.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=32724
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