SWR2 Wort zum Tag

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04MRZ2021
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Drei Kennzeichen für eine gute Partnerschaft: Die beiden Partner interessieren sich füreinander. Sie vertrauen sich und halten in schwierigen Zeiten zusammen.

Was für die Partnerschaft von zwei Menschen gilt, gilt auch für andere Partnerschaften. Zum Beispiel für die langjährige Partnerschaft der Erzdiözese Freiburg mit Peru. Vor rund 40 Jahren hatten Christinnen und Christen eine Idee: Sie haben Kontakt mit Menschen in weit entfernten Ländern aufgenommen. Sie haben sich besucht, sich von ihrem Glauben erzählt und sind Freunde geworden. Daraus sind viele einzelne Peru-Partnerschaften entstanden. Heute engagieren sich für die Peru-Partnerschaft 140 Gemeinden und Verbände vom Bodensee bis nach Heidelberg.

Aber können Menschen aus zwei so verschiedenen Ländern miteinander befreundet sein? Einfach ist so eine Fernbeziehung nicht. Doch mich beeindruckt die Idee dahinter: Die Globalisierung betrifft mich jeden Tag. Ich kaufe Bananen aus Brasilien, mein Fernseher kommt aus Südkorea. Doch die Menschen hinter diesen Produkten bleiben anonym. Erst wenn ich mich für die Menschen aus der Ferne interessiere, bekommen sie ein Gesicht und ich erfahre etwas über Ihre Geschichte.  

Peru zum Beispiel ist ein faszinierendes Land: Mit einer alten Kultur und vielen jungen Menschen, die etwas aufbauen wollen.  

Peru ist eigentlich ein Land im Aufbruch, doch mit der Coronakrise bricht die Wirtschaft ein, viele Träume werden ausgebremst. Gerade jetzt zeigt sich wie stark die Partnerschaft ist. In den letzten Monaten ging es in Peru oft um Leben und Tod, weil Geld für Medikamente, Sauerstoff oder Essen fehlt. Die Erzdiözese Freiburg hilft als Partner schnell und einfach. Und so treffen sich Verantwortliche aus Freiburg und Peru in Videokonferenzen und organisieren Hilfe.

Das ist eine schöne Seite der Globalisierung: dass es ein weltweites Netz an Partnerschaften und Freundschaften gibt. Nicht nur mit Peru: Meine Nachbarin engagiert sich etwa für die Partnerschaft mit der Ukraine und meine Arbeitskollegin sammelt für Menschen in Kroatien.

Eine Partnerschaft zu führen ist nie einfach. Die Peru-Partnerschaft hat trotzdem gehalten. Weil sich die Partner für den anderen interessieren. Weil sie sich vertrauen und in dieser schweren Zeit zusammenhalten. So viele Menschen engagieren sich für diese und andere Partnerschaften! Daraus kann in Zukunft noch viel Gutes entstehen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=32680
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