SWR3 Gedanken

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17FEB2021
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Ab heute zählen für viele wieder die guten Vorsätze. Ab heute keine Süßigkeiten, kein Fernsehen oder kein Handy. Es ist Fastenzeit aber irgendwie passt das dieses Jahr nicht richtig. Warum soll ich auf noch mehr verzichten, wo mir doch gerade eh schon so viel fehlt?

Ich mag nicht auf mein Handy verzichten, wenn es mir doch hilft mit meinen Freunden in Kontakt zu bleiben. Und Süßigkeiten kann ich jetzt beim besten Willen auch nicht weglassen. Ich brauche Nervennahrung.

Für mich ist es okay, wenn ich dieses Jahr auf nichts verzichte, weil das auch gar nicht der Knackpunkt an der Fastenzeit ist.

Fasten bedeutet, dass ich Gott eine neue Chance gebe. Dass er mehr vorkommen darf in den sieben Wochen bis Ostern.

Ich könnte mir das so vorstellen:

Morgens bevor ich aufstehe, atme ich zwei, drei Mal tief durch. Dabei mache ich mir klar, wie privilegiert ich bin. Ich habe ein Bett, ich kann aufstehen, ich habe eine warme Wohnung. Und in ein paar Minuten einen heißen Kaffee.

Und zur Mittagszeit, wenn ich Salat wasche oder Karotten schäle, kann ich mir bewusst machen, wie genial das ist, dass ich mich so gesund ernähren kann, sogar im Winter.

Für abends noch eine letzte Sache: ich mach den Fernseher ein bisschen früher aus und die paar Minuten bevor ich ins Bett gehe, überlege ich wie mein Tag war. Vielleicht bleibe ich ja an etwas besonders Schönem hängen.

Dieses Jahr verzichte ich nicht, im Gegenteil: ich lege eine Schippe drauf. Dreimal am Tag kriegt Gott von mir ein Update.

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