SWR3 Gedanken

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12FEB2021
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„Not buying it“ Das Buch habe ich von einer Freundin bekommen und die hat es von einer anderen Bekannten, die es wiederrum von einer ihrer Bekannten geschenkt bekam – dieses Weitergeben ist bestimmt ganz im Sinne des Buches „Not buying it“. Dessen Botschaft ist: ich kaufe euch nicht ab dieses Märchen vom kaufen, kaufen, kaufen!

Ein Jahr lang beschließt die Autorin Judith Levine nichts zu kaufen, also nichts außer das Lebensnotwendige wie Lebensmittel und Medikamente. D.h. sie kauft keine neuen Schuhe und Kleider und es ist erstaunlich, was sie mit Kreativität und alten Sachen macht. Dafür überlegt sie, ihr Auto zu verkaufen. Und sie denkt darüber nach, was der ganze Konsum mit uns macht und was hinter dem Mantra steckt, als gute Bürgerin geht man einkaufen, weil sonst würden ja Geschäfte und Wirtschaft zugrunde gehen?

Ich lese das Buch und denke über mein Einkaufsverhalten nach. Denn ja, ich glaube, Gott hat uns diese Erde anvertraut und wir sollen damit verantwortlich umgehen, sollen auf Tiere achtgeben und die Natur schützen. Und ja, ich weiß auch, dass ich deswegen weniger Müll produzieren sollte, weniger Fleisch essen, stattdessen öfters zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sein sollte. Und tagtäglich scheitere ich an diesen doch eigentlich verhältnismäßig kleinen Vorsätzen.

Was ich mitgenommen habe aus der Lektüre: Ich sollte mich öfters kritisch fragen, ob das, was ich da kaufe, wirklich notwendig ist. Und vielleicht auch versuchen, weniger auszugeben und stattdessen ein bisschen kreativer zu sein. Das wäre für alle gut, für mich, für die Umwelt und für meinen Geldbeutel.

Judith Levine, Not Buying It – My Year Without Shopping, Free Press 2006.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=32539
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