SWR3 Gedanken

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10FEB2021
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Es gibt biblische Worte, die sind sooo schön – und ich mag sie nicht. Wie diese Verse, die alle immer sooo schön finden und die ich bis vor ein paar Jahren überhaupt gar nicht leiden konnte:

Jesus sagt da sooo cool zu seinen Anhängern: „Macht euch keine Sorgen um euer Leben – was ihr essen oder trinken sollt. Oder um euren Körper – was ihr anziehen sollt. Ist das Leben nicht mehr als Essen und Trinken? Und ist der Körper nicht mehr als Kleidung? … Wer von euch kann dadurch, dass er sich Sorgen macht, sein Leben nur um eine Stunde verlängern?“ (Matthäus 6,25-27)

Na, der hat gut reden. Natürlich muss man sich sorgen, um einen guten Schulabschluss, eine gute Ausbildung, eine gute Arbeitsstelle, um die Kinder, die Wohnung, das Haus, um die Gesundheit. Sogar für den Hund habe ich eine Hundehaftpflichtversicherung. Man weiß schließlich nie.

Ja, man weiß schließlich nie – und dann brach bei mir von heute auf morgen alles zusammen: meine Arbeitsstelle wurde unerträglich und ich musste mich entschließen zu wechseln, meine beste Freundin bekam Brustkrebs und fiel buchstäblich aus dem Leben für eine geraume Zeit, meine Schwester ließ sich scheiden und der Kampf um die Kinder begann. Und mir wurde klar: man kann sich sorgen und planen, wie man will, es kommt dann doch anders.

Mich hat durch diese katastrophale Zeit mein Glaube, mein Vertrauen in Gott getragen. Gottvertrauen brauchen wir bei allem, was nicht planbar ist im Leben. Und ich glaube, Jesus ging es in seinen Worten genau darum: trotz allem Gottvertrauen.

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