SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

07FEB2021
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Es war im Sommer vorm Abi. Ein paar Freunde und ich packten Zelte und Schlafsäcke und machten uns auf in Richtung Nordsee. Unser Campingplatz lag direkt am Strand. Das war Freiheit. Pur. In den Dünen ausspannen. Kein Müssen mehr. Herrlich!

Ich weiß nicht mehr, wie wir auf die bescheuerte Idee gekommen sind. Es war dunkel, nachts und ebbe und wir wollten raus, das Meer suchen. Also liefen wir raus – ins Watt. Aber auf einmal spürten wir Wasser unter den Füßen. Und mit dem Wasser kam die Panik. Was ist, wenn das schon die Flut ist? Wie lange würden wir Zeit haben, wieder ans Ufer zu kommen? Wo ist überhaupt das Ufer??? In der Dunkelheit wussten wir nicht mehr, wohin. Aber dann mitten im Dunkeln auf einmal - ein Licht: Ganz in der Nähe unseres Zeltplatzes gab es einen Leuchtturm. Zuverlässig wie ein Uhrwerk warf er seine Lichtzeichen in die Dunkelheit. Was für ein Segen! Wir liefen in Richtung Licht ans rettende Ufer.

Mit meinem Glauben an Gott ist es genauso:
Wenn mir im Alltag das Wasser bis zum Hals steht, dann hilft mir mein Glaube wie dieser Leuchtturm. Ich erinnere mich an Sätze aus der Bibel. Sätze Jesu: „Ich bin bei dir jeden neuen Tag und bis ans Ende der Welt.“ Und ja, das hilft mir, den Kopf oben zu halten, und gibt mir Kraft weiterzumachen.

Oder wenn es auf der Arbeit gerade mal nicht so lustig ist, die Kollegen anstrengend, die Arbeit anstrengend, der Chef anstrengend. Dann leuchtet mein Glaube wie ein Leuchtturm und erinnert mich daran, was wichtig ist. Und dann koche ich erst einmal einen Kaffee, frage meine Kollegin, wie ihr Wochenende war, und dann mache ich eins nach dem anderen.

Der Glaube an Gott ist wie ein Leuchtturm: er gibt mir Halt und Orientierung in meinem Leben.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=32534
weiterlesen...