Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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03FEB2021
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Die Tulpe galt lange Zeit als eine der schönsten Blumen der Welt. Kein Wunder, sie gehört ja auch zur Familie der Lilien. Diese kräftigen Farben der Blütenblätter, die leuchten, als könnten sie ganz alleine für den Frühling sorgen!

In den Niederlanden war man im 17. Jahrhundert sehr aufgeschlossen für alles Schöne und Teure. Also auch für die damals noch seltenen Tulpen, die über Persien und die Türkei in unsere Breiten kamen. Ein Tulpenrausch brach aus: Wer es sich leisten konnte, der war bereit ein Vermögen für eine Tulpenzwiebel auszugeben.

Der Höhepunkt war am 3. Februar 1637 erreicht: bei einer Versteigerung wurden für 99 Tulpenzwiebeln 90.000 Gulden erzielt. Zum Vergleich: zwei Fässer Butter kosteten keine 200 Gulden.

Danach war es, als wären die Holländer wieder zur Besinnung gekommen. Wie kann eine Blume, so viel wert sein wie ein Haus?

Fast schien es, als wäre den frommen Niederländern auf einmal aufgegangen, was schon Jesus gesagt hatte: Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. (Mt 6,28ff)

So kostbare Liliengewächse waren die Tulpen! Da schien die Investition zu lohnen. Aber irgendwann hatten sie in der Bibel weitergelesen, was Jesus gesagt hatte: Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird… Das hat ihnen weh getan. Auf einmal wurde ihnen klar: Sie hatten Unsummen für Gras, ein Vermögen für minderwertiges Brennmaterial ausgegeben. Ja, hatte denn gar nichts Bestand? Für Jesus schon. Deshalb sagt er: Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, sollte er das nicht viel mehr für euch tun? (Mt 6, 30)

Das nenne ich einen Gedankengang! Eine herrliche Blume, ein Frühlingsbote wird zum Zeichen von Gottes Liebe und Fürsorge. Tulpen sind Gott sicher wichtig. Wir Menschen sind es noch viel, viel mehr.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=32512
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