SWR3 Worte

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01FEB2021
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Benjamin Ferencz ist 100 Jahre alt. Und der letzte noch lebende Chefankläger der Nürnberger Prozesse. Er kam aus ärmsten Verhältnissen in New York und hat es geschafft an der amerikanischen Elite-Universität Harvard zu studieren. Wie es dazu kam beschreibt er so:

Ich hatte keine Ahnung, wo man am besten Jura studieren konnte, aber ich wollte dorthin, aus dem einfachen Grund, dass ich mit meiner Körpergröße von nur knapp über einem Meter fünfzig oft von Leuten schikaniert wurde, die mich überragten. Ich glaubte, dass ich es nur dann mit ihnen aufnehmen könnte, wenn ich besser wäre als sie. Schwächen können zu Stärken werden, wenn man sie als Antrieb nutzt. Darum Beschwere dich nicht über Widrigkeiten; das wird das Problem nicht lösen und ist daher Zeitverschwendung, und außerdem lernt man unter Schwierigkeiten mehr, als wenn immer alles glatt läuft.  

 

 

Quelle: Benjamin Ferencz, „Sag immer Deine Wahrheit – Was mich 100 Jahre Leben gelehrt haben“, Heyne Verlag, München 2020, S. 137.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=32484
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