SWR3 Worte

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Das Interessante am Glauben ist ja, dass es ein höchst intimer Zustand ist – zumindest in unseren Breitengraden. Und wir sollten alles tun, damit es auch so bleibt. Denn das wäre mein persönliches Credo, wenn ich auch mal was bekennen darf: Sex und Religion gehen keinen etwas an, außer diejenigen, mit denen man das Vergnügen an derlei teilt.
Deshalb verbietet sich auch die Kritik am Vergnügen anderer, wenn sie denn ihres unaufdringlich mit ihresgleichen ausüben. Die Heuchelei, Bigotterie, Gewalttätigkeit, sexuelle Repression und Machtausübung jeglicher Art, ... werden bestimmt in allen Religionen praktiziert. Sie sind aber beileibe nicht deren Erfindung, sondern das, was man gemeinhin die Geißeln der Menschheit nennt.

Renée Zucker, Einen Spaß macht er sich, in: TAZmag vom 16./17.2.2008, VII (zum neuen Buch des Religionskritikers Christopher Hitchens)


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