Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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23JAN2021
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Auf die falsche Stimme gehört – ist Ihnen das auch schon passiert? Dann befinden Sie sich in guter Gesellschaft. Diesen Fehler haben nämlich schon die allerersten Menschen begangen: Adam und Eva. Eva hat auf die Schlange gehört, statt auf Gott. Und Adam hat mitgemacht.

Und dann haben sie versucht, sich herauszureden. Der eine hat die Schuld auf die andere geschoben. Und die hat gesagt: Ich kann nichts dafür. Man hat mich überredet. Das war eigentlich das Problem, glaube ich. Von da an war Schluss mit dem Paradies.

Denn der Plan Gottes war ja offenbar nicht, eine perfekte Welt zu erschaffen - mit perfekten Lebewesen, mit perfektem Benehmen. Im ersten Schöpfungsbericht wird wiederholt gesagt, dass Gott alles gut geschaffen hat. - Nicht perfekt. Aber gut.

Für mich bedeutet das: Fehler gehören dazu. Ein nicht perfektes Wesen kann gar nicht anders: Es wird irren. Und es wird falsche Entscheidungen treffen. Selbst beim besten Willen. Und ich meine, wenn ich etwas über Gott verstanden habe, dann doch dies: Vergebung bedeutet ihm alles. Versöhnung und der Wunsch, heil zu machen, was zerbrochen ist. Und uns von dem Bösen zu erlösen.

Aber wenn wir, wie Adam und Eva, nicht die Wahrheit über uns sagen, wenn wir uns ängstlich verstecken und auch noch versuchen, uns zu rechtfertigen, wenn wir die Verantwortung nicht übernehmen und die Schuld auf andere schieben, wie soll Gott uns dann vergeben? Wer Ausreden erfindet, der braucht keine Vergebung.

Und ich frage mich: Wie wäre die Geschichte wohl ausgegangen, hätten die ersten Menschen zugegeben: „Herr, wir haben einen furchtbaren Fehler begangen. Wir haben dir nicht genug vertraut. Wir haben auf eine andere Stimme gehört. Und getan, was sie gesagt hat. Es tut uns leid. Bitte, vergib uns!“ Ich glaube: Die Geschichte wäre anders ausgegangen

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