SWR3 Gedanken

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03JAN2021
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Gute Vorsätze sind wie Sandburgen: zuerst sind sie imposant, dann kommen ein paar Wellen und schon sind sie wie weggespült.

An dem Satz ist was dran. Jedenfalls war das bei mir schon oft so, mit meinen Vorsätzen.

Im Oktober im letzten Jahr ist mir das so richtig bewusst geworden. Da habe ich einen Post-It von mir gefunden. Auf dem Zettel lese ich, was ich mir ein dreiviertel Jahr vorher an Neujahr vorgenommen habe.

„Tschechisch lernen, einen Sixpack antrainieren, nur noch halb so viel meckern wie im Vorjahr.“ Drei gute Vorsätze und keinen habe ich erreicht. Damals hab ich mich gefragt: „Lohnt es sich jetzt überhaupt noch anzufangen? Es ist schließlich schon Oktober!“

Aber ich widerstehe meinem Impuls den Zettel zu zerknüllen. Es ist der Wille der zählt – meine Vorsätze sind gut für mich und die anderen. Also drehe ich meinen kleinen Motivator in mir drin lauter.

Der sagt zu mir: Ziehe es durch - es lohnt sich! Im letzten Oktober habe ich dann tatsächlich endlich mal wieder meine Minuten-Workouts angefangen und mir ab und zu eine kleine Lektion Tschechisch gegönnt. Nur das mit dem Meckern, das habe ich nicht hinbekommen.

Aber was erzähle ich von Oktober? Es ist Januar und ich kann was Neues anfangen. Jetzt erst recht. Und das Gute ist:

Teil-Erfolge sind auch Erfolge. Und meinen ersten Etappensieg feiere ich dieses Jahr schon Ende Januar. Vielleicht mit ploppenden Sektkorken oder einfach nur mit dem guten Gefühl: hey, ein kleines Stück ist schon geschafft. 

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