Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Er heißt Karl-Heinz Wiesemann und ist ab morgen der neue Bischof von Speyer. Der Paderborner Wiesemann tritt in die Fußstapfen von Altbischof Anton Schlembach. Der war immerhin mehr als zwanzig Jahre in der Pfalz im Amt und hat so auch Spuren hinterlassen. Karl-Heinz Wiesemann, der Neue, kann, darf und wird seinen eigenen Stil haben. Und Fußstapfen sind ja nicht dazu da, dass er sie einfach nur nachtappt. Am Start muss er wie jeder Andere auch mit eigener Schuhgröße loslaufen. Denn das gilt nicht nur für Bischöfe: Wer immer nur Anderen nachläuft, kommt selbst bestenfalls als Zweiter ins Ziel. Ich glaube aber, dass der eigene Weg viel spannender sein kann. Es gibt ja welche, die mitgehen und die einen nicht allein lassen, auch wenn man auf Umwege und Abwege gerät: Freunde, Kollegen, die Familie - Menschen, die an einen denken, auch für den beten, der einen neuen Weg beginnt. „Stärke uns alle durch deinen Geist, den Beistand, der uns an dein Wort erinnert und uns die Gewissheit schenkt, dass du (...)unter uns bleibst und mit uns in die Zukunft gehst“, heißt es in einem Gebet des Bistums Speyer für den neuen Bischof. Mit dieser Zuversicht kann der neue Bischof morgen sein Amt antreten. Da geht es ihm wie jedem, der einen neuen Weg beginnt: Der bewährte Weg zeigt die Richtung, das Ziel ist dann klarer. Das ist eine Hilfe. Aber ich bin überzeugt, dass mit Gottes Rückenwind jeder seinen Weg selbst gehen kann, ob Bischof oder nicht. Wie es in dem Gebet heißt: Niemand braucht allein zu gehen, auch wenn es manchmal nur zu traurig und einsam scheint. Gott ist immer dabei. Er schickt seinen Beistand, um den Weg in die Zukunft zu gehen. Er geht mit: Bei allen Anfängen und mittendrin – mit seinem Segen. Deshalb kann jeder vertrauensvoll seinen Weg beginnen und weitergehen. Das macht mir Mut: Gott geht mit und traut jedem seine eigene Schuhgröße zu. https://www.kirche-im-swr.de/?m=3232
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