SWR3 Gedanken

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14DEZ2020
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Aus der Geschichte mit Maria und der himmlischen Schwangerschaft hätte man eine richtig gute Show machen können. Gottvater sucht die Supermutter. Oder so. Und dann hätte Gott Ausschau gehalten unter den Gebärfähigen des Landes. Die entsprechende Kandidatin wäre auf jeden Fall in einem passablen Alter gewesen, hätte über einwandfreie Erbanlagen verfügt und wäre finanziell in der Lage gewesen, dem Gottesspross eine stabile Zukunft zu bieten. Etwas in der Art.

Bekanntermaßen ist die Geschichte anders gelaufen. Gottvater sucht eine Mutter. Aber er findet keine, auf die das Prädikat „super“ zutrifft. Jedenfalls nicht nach unseren Maßstäben. Die Kandidatin Maria aus Nazareth ist ziemlich jung und ziemlich arm. Über ihre Erbanlagen wissen wir wenig. Aber womöglich hat Gott auch ganz andere Dinge im Blick gehabt. Bei seiner Supermutter. Bei Maria aus Nazareth.

Die ist zum Beispiel mutig. Immerhin lässt sie sich darauf ein, unter höchst merkwürdigen Umständen in anderen Umständen zu sein. Ohne langes Hin und Her willigt sie ein, obwohl die frohe Botschaft für sie erst einmal gar nicht so froh ist. Und schließlich bekommt sie das Kind und tut das, was vielleicht am Wichtigsten ist: Sie liebt das Kind.

Und das ist es, was aus einer Mutter eine Supermutter macht. Nicht das Alter, nicht die Erbanlagen, nicht das Bankkonto. Sondern die Fähigkeit zu lieben. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, sollte man meinen. Aber leider zeigen die Schlagzeilen immer wieder, dass es auch hässlich anders geht. Dass Kinder leiden, weil sie eben keiner liebt. Gott sei Dank aufs Ganze gesehen die Ausnahme. Die Regel sind Mütter wie Maria. Die ihre Kinder lieben. Und so auf ganz normale Art und Weise etwas ganz Besonderes sind: Super Mütter eben.

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