Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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09DEZ2020
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Im Advent kommt zusammen, was zusammen gehört. Himmel und Erde. Wenn wir sonst von einem riesengroßen Abstand sprechen, dann sagen wir: Himmelweit! Weiter voneinander weg gibt’s gar nicht, als himmelweit. Gott im Himmel. Wir Menschen auf der Erde. Himmelweiter  Abstand.

Kein Wunder, dass sich viele so alleine fühlen, so gottverlassen oft. Aber wenn Advent ist, wenn Gott ankommt, denn Advent heißt ja: ANKUNFT, dann ändert sich diese mit Abstand größte Distanz. Da berühren sich Himmel und Erde, dass Friede werde unter uns. Die Engel fangen an zu singen, wenn die Ferne zur Nähe wird.

Himmelweit und erdennah klingt es dann, wenn es in der biblischen Weihnachtsgeschichte heißt: „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden!“ Im Himmel wird die Ehre Gottes gefeiert, wenn auf der Erde Friede einzieht.
Das ist die himmlische Doppelbewegung, die auf uns zukommen soll im Advent. Ehre Gottes und Friede auf Erden sind wie das Ein und Ausatmen des Lebens im Advent.

Wenn der Schöpfer seine Geschöpfe besucht, dann geht das nur, wenn sich der Unfriede in Wohlgefallen auflöst. Der Heiland will heiles Land sehen. Land in Sicht, wenn Menschen im Advent anfangen, den Frieden zu leben.

Umgekehrt macht der Unfriede hier uns alle miteinander taub für Gott und seinen Friedenswillen. Die Art und Weise unseres Miteinanders hier ist nicht nur unsere innere Angelegenheit, es ist Majestätsbeleidigung Gottes.

Ich glaube: Im Advent steckt ganz viel Friedenspotential. Gott traut uns den Frieden zu. Mit dem Echo des Friedens könnten wir antworten auf die Überwindung des himmelweiten Abstandes zwischen Gott und der Welt. Und dann werden wir über uns hinauswachsen. Bis in den 7. Himmel womöglich.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=32154
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