Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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07DEZ2020
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Wo werden wir wohl in diesem Jahr Weihnachten feiern? Man weiß ja gar nicht recht, wie man planen soll in diesen unsicheren Corona-Zeiten. Dabei gibt es kaum ein Fest, das so an die vertrauen Orte gebunden ist, wie Weihnachten.

Höchste Zeit also für Plan B. Was ist, wenn wir womöglich nicht in die Kirche gehen können? Was, wenn wir die Kinder und die Enkel diesmal nicht im gewohnten Rahmen sehen? Nicht alle unterm Baum im festlich geschmückten Wohnzimmer sein können?

Und wie machen wir das am Zweiten Feiertag mit dem Besuchen? Können wir Freunde treffen? mit der Verwandtschaft Kaffee trinken? zur Oma fahren?

Wenn wir etwas feiern und begehen, dann sind uns Orte wichtig. Feste Punkte, an denen wir uns auskennen, wieder erkennen, erinnern von der Kindheit bis heute. Weihnachten muss verortet sein. Daheim und Drumherum. Aber womöglich werden wir diesmal flexibel sein, weil eben alles anders ist. Und die Weihnachtsgeschichte selbst hat ja auch durchaus ungewohnte Orte. Da findet auch Nichts in der guten Stube statt.

Die Bühne für das starke Weihnachtsstück ist ja der Stall, das Kind in der Krippe bei Ochs und Esel und Stallgeruch. Die Veranstaltung findet nicht im Saale statt, sondern draußen auf dem Feld. Ehre sei Gott in der Höhe und an der frischen Luft.

Das sind die Gänsehaut-Orte der Heiligen Nacht. Da könnten wir doch auch mal hin. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Wald- und Wiesenweihnacht in diesem Jahr? Oder mit einer Andacht bei den Tieren? Treffen wir uns doch in der frischen Luft unter freiem Weihnachtshimmel.

Das Gute daran ist ja, dass Gott selber gar nicht so festgelegt und ortsgebunden ist. Er feiert mit uns gerne überall. Machen wir also - wenn es sein muss-aus der Not eine Tugend in diesem Jahr und verlegen das Fest näher an den Ursprung. An der Stelle, wo wir etwas vom Zauber des Festes spüren ist jedenfalls Gott vor Ort.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=32152
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