SWR4 Abendgedanken

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04DEZ2020
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Ich mag die Adventszeit. Manchmal zünden wir dann zu Hause die Kerzen am Adventskranz kann und kommen ein wenig ins Reden. Ich glaube, in diesen Tagen mehr als sonst. Mein Mann ist Musiker. Er hat vor kurzem erzählt, wie sehr er die Adventskonzerte vermisst, die er sonst in diesen Wochen zusammen mit seinem Freund, einem Trompeter, gibt. Zumeist haben die Konzerte mit einem gemeinsamen Singen der Zuhörerinnen und Zuhörer geendet. Auch ich vermisse das Singen der schönen Adventslieder, vor allen Dingen im Gottesdienst. Es gehört für mich einfach zum Advent dazu. Also haben wir jetzt einfach zu Hause laut gesungen.

Und noch mehr ist am Adventskranz zur Sprache gekommen: Unsere Tochter vermisst nach unserem Umzug ihre alten Freunde. Viele Jahre, vom Kindergarten an, sind ihre Wege gemeinsam verlaufen. Im Gespräch darüber kam uns eine Idee: Warum ihnen nicht einfach eine Karte schreiben oder einen Stern schicken? Ja, das ist ein gutes Projekt für das Wochenende, fand unsere Tochter.

Dieses Sitzen am Adventskranz tut uns offensichtlich gut und ich gebe zu, dass ich die Kerzen inzwischen auch manchmal anzünde, wenn ich alleine bin.

So, wie sonst im Gespräch mit der Familie lege ich in ihr Licht hinein, was mich gerade umtreibt. Beruflich wie Privat: Wie werden die Weihnachtsgottesdienste sein, die die Kolleginnen und Kollegen mit so viel Kreativität und Liebe angehen? Da gibt es Planungen für Gottesdienste auf dem Fußballplatz, auf einer Burg, mitten im Dorf.  Da wird gebastelt und gefaltet. Schauen wir einmal. Hoffentlich kommen wir an einem großen Lockdown irgendwie vorbei. Das Weihnachtsfest und gar kein Gottesdienst: das will ich mir gar nicht vorstellen. Zu Hause steht gerade die sehr kleine Frage an, wo denn in unserem Haus der Weihnachtsbaum stehen soll. In der Wohnküche oder im Wohnzimmer? Wir sind gerade erst umgezogen, da muss man das neu klären. Für alles, da bin ich mir sicher, wird sich eine Lösung finden. Was jetzt noch im Dunklen scheint, wird sich lichten und klären.

„Mache dich auf und werde licht“, heißt es   in einem der Adventslieder, das ich gerne singe, „denn dein Licht kommt“ Dass auch Sie dieses Licht, das von Gott kommt, für sich wahrnehmen, wünsche ich Ihnen zum Beginn des zweiten Adventswochenendes.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=32144
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