SWR3 Gedanken

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05DEZ2020
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In diesem Jahr haben wir erst im Oktober Konfirmation gefeiert. War gar nicht so einfach. Immer gab es neue Regelungen. Zwei Konfis waren von jetzt auf gleich in Quarantäne und konnten ihre Konfirmation erst zwei Wochen später feiern.

Bei der Konfirmation wählt sich jeder Konfirmand und jede Konfirmandin einen Denkspruch aus. Ein Konfirmand hat sich folgenden Satz gewählt:  „All eure Sorgen werft auf Gott, denn er sorgt für euch“

Das passt, habe ich gedacht. Denn alles war ja im Fluss. Wir konnten nur alles so gut wie möglich vorbereiten. Der Rest war Gottvertrauen.

Und tatsächlich war die Situation dessen, der diesen Satz mit den Sorgen geschrieben hat, der unsrigen ganz ähnlich. Da hat einer sehr viel gearbeitet und geplant. Und irgendwann kam der Punkt, da konnte er nichts mehr tun. Nur noch Vertrauen haben. 

So wie im Theater. Kurz bevor der Vorhang aufgeht und die Schauspielerin die Bühne betritt. Jetzt zählen keine Sorgen mehr, jetzt zählt nur noch das Stück und dass sie sich dem Spiel hingibt. Der Rest liegt nicht mehr in ihrer Hand.

Mir geht es so: Wenn ich alles gemacht und getan habe, dann höre ich auf, mir Sorgen zu machen. Und gebe alles in Gottes Hand. Manchmal spüre ich dann, wie Gott mich hält und trägt. Durch die Situation hindurch.

Und so hat auch die Konfirmation gut geklappt, sogar im Oktober. Mit Abstand und viel Durcheinander. Trotzdem werden wir es nie vergessen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=32123
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