SWR3 Gedanken

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11NOV2020
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„Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit Problemen fertig zu werden, die man alleine niemals gehabt hätte.“ Ganz schön tricky dieser Kalauer von Woody Allen. Und recht hat er auch noch. Denn die drei zentralen Problemzonen, die es in Ehen, Beziehungen oder auch Freundschaften gibt, gibt es eben nur dadurch, dass man zu zweit ist.
Die erste: Das Geben und Nehmen. Da hakt es in vielen Beziehungen. Wenn die eine zu lange zu viel gibt und der andere zu lange zu viel nimmt. Oder der Macht-Klassiker, geht auch nur zu zweit: Wer hat den Hut auf? Wer das Sagen? Bei vielen Paaren ein dauernder Kampf.
Und schließlich: Distanz und Nähe. Auch dieses Thema gibt es nur zu Zweit. Diese Balance zwischen Alleinsein und Zusammensein. Überhaupt, ob in Liebe, Ehe oder Freundschaft, neben dem Reden miteinander, gehen Beziehungen vor allem dann gut, wenn die Balance in diesen drei Bereichen stimmt. Wenn es einen Wechsel gibt von Geben und Nehmen. Wenn mal der eine und dann die andere bestimmt. Und wenn man als Paar immer so viel Luft zwischen sich lässt, dass man sich selbst und den anderen wieder besser erkennen kann. Dann, ja dann, lieber Woody Allen, ist die Ehe eine Chance, zu zweit Erfahrungen zu machen, die man alleine nie gemacht hätte…

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