SWR2 Wort zum Tag

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06NOV2020
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Was gäbe ich nicht alles dafür, wenn Bäume im Wald nicht länger verdorren müssten – wenn Kälte und Schnee im Winter den Boden gut für die nächste Vegetationsperiode vorbereiten würden!  Klimaschutz – heißt es immer wieder –  ist  d i e Jahrhundertaufgabe der Menschheit.

Seit Beginn der Industrialisierung ist 1 Grad Temperaturanstieg gemessen worden. Der CO2-Ausstoß heizt diese Entwicklung an. Ein weiterer Temperasturanstieg in unserem Jahrhundert um mehr als zwei Grad wäre verheerend für die menschliche Zivilisation. Neue Technologien sollen den Anstieg stoppen: Solarenergie und Biogas – Elektro- und Wasserstoffantriebe. Die Forschung ist enorm innovativ.

Ich bin mir wohl bewusst:
Es gab zu Zeiten der Bibel keine Vorstellung einer von Menschen gemachten Klimakatastrophe. Und schon gar keine Vorstellung davon, wie man mit neuen Techniken, eine solch verheerende Entwicklung stoppen kann.

Doch es gab einen lebenswichtigen Hinweis – für einen Weg in eine friedvolle Welt.
Es ist die erste öffentliche Botschaft, die von Jesus in der Bibel überliefert wird:

„Tut Buße und glaubt an das Evangelium! (Mk 1,15)
„Tut Buße!“ Auf Griechisch steht da im Neuen Testament das Wort: »Metanoiete!«
Und das heißt soviel wie: Erneuert und verändert eure Sinne, eure Einstellungen, euer Bewusstsein, also euer Denken und eure Empfindungen, eure Wünsche und eure Bedürfnisse. Da geht es um Grundlegendes. Um mehr als eine flankierende Maßnahme.

Auf den Klimaschutz bezogen heißt das für mich:
Es braucht nicht nur die Vernunft der Techniker und neue Technologien.
Es braucht eine neue Vernunft des Herzens.

Dafür, so denke ich, braucht es auch Pädagogen und Künstler und Therapeuten. Und v.a. jeden Einzelnen, der und die in ihrem Herzen etwas bewegen und ändern will, Menschen, denen es nicht egal ist, wie Kühe und Schweine gehalten werden, Menschen, die ein Gespür dafür haben, was für eine Öde das ist, wenn es auf den Wiesen und Feldern nicht mehr summt und brummt, Menschen, die darum bereit sind, sich anders zu ernähren und fortzubewegen.

Der Generalsekretär der Weltorganisation für Meteorologie - Petteri Taalas – hat erklärt: „Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel vollauf versteht, und die letzte Generation, die in der Lage ist, etwas dagegen zu tun.“

Jesu Wort kann dafür ein Ausgangspunkt sein:
Tut Buße – verändert eure Einstellungen! Ohne das wird es wohl nicht gelingen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31979
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