SWR3 Worte

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28OKT2020
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Tima Kurdi hat das Buch „Der Junge am Strand geschrieben.“ Darin erzählt sie die Geschichte ihres Neffen Alan Kurdi, dem zweijährigen, syrischen Jungen der vor fünf Jahren tot an den Strand gespült wurde. Das Bild ging damals um die Welt. Sie unterhält sich in dem Buch mit ihrem Bruder Abdullah. Er ist Alans Vater und hat als Einziger in der Familie die Überfahrt über die Ägäis überlebt. Abdullah sagt:

»Schwester, ich habe gelernt, dass es unwichtig ist, ob du Geld hast oder in einer Hütte lebst und dich nur von Linsen ernährst. Wichtig ist allein, dass deine Familie bei dir ist und dass du Liebe empfindest. Liebe gibt dir die Kraft, das Leiden und den Schmerz zu vergessen. Das sag den Menschen. Sag ihnen, dass alles andere egal ist. Wir danken Gott nicht genug für alles, was wir haben. Wir sind gierig, wollen immer mehr. Ich würde alles geben, um wieder bei meiner Frau und den Kindern zu sein […].«

Quelle: Der Junge am Strand. Die Geschichte einer Familie auf der Flucht. Aus dem Englischen von Lilian-Astrid Geese, Verlag Assoziation – A, deutschsprachige Ausgabe Berlin/Hamburg 2020,  S.241

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