SWR3 Gedanken

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30OKT2020
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Das Leben ist wie ein Campingkocher mit vier Flammen. Ich kann schon mal mit vier Töpfen gleichzeitig kochen, aber wenn ich ständig auf allen vier Feldern die Flamme aufdrehe, dann ist meine Gasflasche bald leer. 

Im Leben haben die meisten Menschen mindestens vier Kochfelder: Verwandtschaft, Beruf, Freundschaften und „sich selbst“.

Auf welchem Feld ich am meisten Energie verbrauche, kann ich mit-entscheiden. Klar, muss ich Geld verdienen, aber ich kann das mit mehr oder weniger Power machen. Und auch bei Freunden oder Verwandten kann ich mal mehr oder weniger reinbuttern. Die, denen ich wichtig bin, die halten das aus. 

Nur bei der „ich selbst“-Flamme muss ich aufpassen, dass die mir nicht ausgeht oder zu klein wird. Wenn ich gar nichts mehr habe, was ich nur für mich tue, einfach, weil es Spaß macht und gut tut, dann hab ich irgendwann keine Energie mehr. 

Seit ich das Bild vom Campingkocher mit den vier Flammen kenne, habe ich mehr Verständnis für mich selber. Es klappt auf Dauer nicht, dass ich immer alles gleich toll wuppe. Die Energie, die ich in einem Feld verbrauche ist eben erstmal weg. 

Aber ich kann schauen, dass ich an anderer Stelle wieder auftanke oder mich einfach ab und zu schone. Und es kann auch sein, dass ich von der einen Flamme wieder Energie für die andere kriege. Wenn ich viel Wärme aus meiner Familie holen kann, dann gibt mir das auch wieder Power für mein Berufsfeld. Und wenn meine Familie mir viel Energie zieht, dann ist es umso wichtiger, dass ich auf meine „ich selbst“-Flamme gut aufpasse.

Bei aller Kocherei im Alltag: gut, wenn ich weiß, was mich Energie kostet und wo ich wieder auftanken kann.  

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31922
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