SWR3 Gedanken

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29OKT2020
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„Meckern ist wie Gas geben im Leerlauf. Wenn du meckerst, ist das reine Energieverschwendung.“ Das sagt mir meine Kollegin Bettina. Wir haben immer eine Menge Berufliches zu besprechen, aber eben sind wir mal wieder beim Privaten gelandet. Es sind die üblichen Themen, und ich lege gleich los: „Corona nervt, alle sind jetzt so angespannt und überhaupt: da sind hundert Kleinigkeiten, die gerade nicht gut laufen. Ich ärger mich einfach.“ Das sage ich und jetzt kommt Bettina mit diesem Satz: „Meckern ist wie Gas geben im Leerlauf“. Und ich denke: Stimmt, es ist laut, macht viel Qualm und es stinkt. 

Bettina erklärt mir weiter: „Wenn du meckerst, kommst du überhaupt nicht vorwärts. Du verschleuderst deine Energie und es bringt nichts. Dir nicht und deinem Gegenüber auch nicht.“ 

Natürlich stimmt das. Aber in diesem Herbst mit Corona läuft wirklich vieles nicht gut. Ich kann mich aufregen über die Corona-Auflagen, die nicht immer logisch sind oder dass ich so viel Geduld mitbringen muss, bis diese ganze Katastrophe mit der Pandemie endlich irgendwie ein Ende findet. 

Dieser Frust muss raus. Aber klar, Bettina hat recht: ständig und überall rum zu meckern, das ist wirklich zu anstrengend und bringt ja überhaupt nichts.

Was anderes ist es, wenn ich mit jemandem in aller Ruhe gut reden kann. Da will ich auch mal klagen können und ehrlich sagen, wenn ich große Sorgen habe. Ich bin froh,  wenn ich jemanden zum Abladen habe.

Aber nur Meckern, damit gemeckert ist - das ist wirklich wie Gas geben im Leerlauf.

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