SWR3 Gedanken

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23OKT2020
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Die biblische Geschichte von der Sintflut gilt bis heute als Urbild für entfesselte Naturgewalten. Sinn und Zweck der Sintflut lag keineswegs in der Auslöschung allen Lebens. Sondern im Aufbau einer neuen Welt auf neuen Fundamenten.

Lebten die Menschen   v o r   der Sintflut selbstbezogen und als Einzelgänger, so wird n a c h der Sintflut von jedem Menschen ein Sich-Einfügen in die Familie und die Gemeinschaft verlangt.

Das Versprechen G-ttes an Noach nach der Sintflut markiert einen Zeitrahmen. Denn wir lesen: „Solange die Erde sein wird, sollen Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht nicht   r u h e n“ (1.B.M. 8:22). Demnach sollen wir es uns nicht bequem machen in einer Art Hängematte der Zeitlosigkeit. Wir sollen uns nicht als Herren über die Zeit begreifen.

Schon allein der Wechsel der Jahreszeiten gibt uns Menschen einen Zeitrahmen vor. Einer unserer Weisen meint: „der Wechsel der Jahreszeiten ist eine direkte Folge der Sintflut…“
Demnach hat der Mensch   v o r   der Sintflut einen ewigen Frühling genossen, wodurch er sich seine Zeit leicht selbst einteilen konnte.  N a c h   d er Sintflut hingegen, wird dem Menschen ein Jahreswechsel vorgegeben, dem er sich anzupassen hat. Dieser feste Rahmen der Zeit geht Hand in Hand mit einem festen Rahmen von Regeln für das Zusammenleben. Sie verpflichten uns G-tt zu achten, das Leben und die Familie zu achten, das Eigentum anderer zu achten, das Recht zu achten und Tiere zu schützen. Nach der Sintflut wird die Welt auf eine ethische Grundlage gestellt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31896
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