SWR3 Gedanken

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21OKT2020
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Die 90er. Das Jahrzehnt meine Teenie- und Jugendzeit. Ich denke immer daran, wenn ich diesen Satz höre: „Es ist 1996.“ Sofort rattert der Liedtext in meinem Kopf weiter: „Meine Freundin ist weg und bräunt sich in der Südsee.“ Ach, was haben wir diesen Song damals gefeiert. „Jein“ von „Fettes Brot“. Sofort bin ich in Gedanken bei all den Teeniepartys von damals. Oder ich denke daran, wie ich mit den Öffis losgezogen bin, um die Maxi zu kaufen. Das lösen die drei Wörter bei mir aus: „Es ist 1996.“ Gute Erinnerungen.

Ich habe mehrere Ohrwürmer wie Jein von Fettes Brot. Solche Lieder, die mit mir durchs Leben gehen. Von einigen meiner Ohrwürmer kenne ich sogar nur die Texte, die Melodien nicht. Einer davon ist zum Beispiel von einem Songwriter, der „David“ genannt wird. „Der Herr ist mein Hirte“, so fängt der an. Und wenn ich den Satz höre, denke ich gleich: „Mir wird nichts mangeln. Auch wenn ich wandere im finsteren Tal, bist du bei mir.“ Psalm 23 ist das. Dieser Psalm begleitet mich auch schon lange durchs Leben. Er ist mir wichtig geworden, als es mir mal nicht gut ging. Er tröstet mich und gibt mir Halt, wenn mich das Leben mal, bildlich gesprochen, durchs finstere Tal führt.

Psalm 23 war mal ein Lied. So wie die anderen Psalmgebete in der Bibel auch. Die Melodien sind uns verloren gegangen. Aber die Texte haben wir noch. Und die sind für viele richtige Ohrwürmer. Ob mit oder ohne Melodie. So wie Psalm 23 oder zum Beispiel auch das Vaterunser. Sie haben über die Jahrhunderte schon so vielen geholfen, gestützt, sie durchs Leben begleitet. Mich begleiten sie auch.

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