SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

07OKT2020
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„Zum Glück können wir das Wetter noch nicht selber machen“, so habe ich noch vor einigen Monaten gedacht. Da wollten zu Beginn des Sommers die einen schönes Wetter, nämlich Sonnenschein und hohe Temperaturen, um im Pool planschen und im Garten chillen zu können. Die anderen wollten aber auch schönes Wetter, nämlich einen ordentlichen Sommerregen, der die Felder benetzt, die Pflanzen wässert und die Tiere mit Wasser versorgt. Da dachte ich wirklich: „Meine Güte! Da denkt jeder nur an sich, zum Glück liegt das Wetter nicht in unserer Hand. Denn dann käme ja alles auf einmal und ein großes Unwetter würde aufziehen.“

„Ich will sie und alles, was um meinen Hügel her ist, segnen und auf sie regnen lassen zu rechter Zeit. Das sollen gnädige Regen sein, dass die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen und das Land seinen Ertrag gibt.“ (Ezechiel 34 26f)

Diese Worte werden im Buch des Propheten Ezechiel Gott zugeschrieben. Und da ist schon klar, dass Regen Segen bringt. In der nötigen Menge. Aber dass nur so die Felder ertragreich sind und die Früchte lecker und gut. Nur mit einem gnädigen Regen leben Menschen gut und sind gesegnet.

Damals, zu biblischen Zeiten, haben die Menschen versucht, Gott gnädig zu stimmen, damit alles gut wird, auch das Wetter Wir wissen heute, dass das Wetter auch von menschlichen Einflüssen abhängig ist, dass unsere Lebensweise ihren Teil zum Klima beiträgt. Die Folgen sind in den letzten Jahren spürbar.

Ich finde das schlimm. Es wird immer heißer und trockener. Im vergangenen Sommer haben wir das erlebt. Und so habe ich mir vorgenommen, mein Leben anders zu gestalten: umweltbewusster, klimafreundlicher zu leben. Wo es geht auf das Auto verzichten und auf das Fahrrad zurückgreifen, Gemüse regional und saisonal kaufen, Müll vermeiden. Das ist nicht einfach. Aber mein eigener, kleiner Teil dazu, dass es vielleicht mal wieder anders wird und es im Sommer nicht nur heiß ist, sondern auch mal regnet. Regen ist Segen. Und wenn alles zu seiner Zeit kommt, dann ist es eine Gnade, ein Geschenk. Dann können die einen sowohl im Pool den Sommer genießen als auch die anderen sich über den Regen freuen. Glücklicherweise machen wir nicht das Wetter. Aber wir können wir mit unserer Lebensweise vielleicht doch die Klimaveränderung vermeiden. Mich jedenfalls hat der heiße Sommer zum Nachdenken gebracht.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31802
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