SWR3 Gedanken

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07OKT2020
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Manchmal wirkt eine Krankheit noch nach. Zeigt nicht nur Neben- sondern auch Nachwirkungen. Auch wenn sie schon längst überstanden ist. Manchmal verändert sie dann den Körper. Nachhaltig. Manchmal sogar für immer.

Dass auch  haben kann, scheint derzeit so gut wie sicher. Müdigkeit, Erschöpfung, eingeschränkte Leistungsfähigkeit zum Beispiel. Das stürzt die Betroffenen in eine Krise, nicht nur den Körper, auch das Denken und Fühlen. Wie lebt man weiter, wenn man an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit gestoßen ist? Auch wenn ich selbst noch kein Covid-19 hatte, wirkt auch bei mir etwas nach. Lassen mich die letzten Wochen und Monate nicht unverändert.

Wie geht es weiter, wenn man mit Dingen umgehen muss, die man nicht ändern kann, so sehr man das auch wollte?

Der Apostel Paulus hat das am eigenen Leib immer wieder erlebt. Er hat dann Gott um Hilfe angefleht. Und bekam von Gott die Antwort:

 „Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“

Lass dir an Gottes Gnade genügen - mir hilft das, es auch mal genug sein zu lassen. Genug mit dem Kämpfen und sich Sorgen machen. Um das, was alles noch kommen könnte. Gewiss wirkt die aktuelle Krise, die uns alle betrifft, noch lange nach. Das ist, wie es ist. Und wir dürfen sein, wie wir sind: bedürftig, angewiesen auf die Hilfe anderer, eingeschränkt in unseren Möglichkeiten. Aber gerade so sind wir stark. Indem wir gnädig umgehen mit aller Schwäche, gnädig miteinander und mit uns selbst. Barmherzig und gütig sein mit sich und anderen – das verwandelt Schwäche in Stärke.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31795
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