SWR3 Gedanken

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04OKT2020
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In diesem Jahr haben viele in ihrem Kalender einen Termin nach dem anderen gestrichen. Um ihn irgendwann im nächsten Jahr nachzuholen. Und nun habe ich mir einen Kalender für 2021 gekauft und denke: wie soll ich denn jetzt am besten planen? Alles irgendwie unter Vorbehalt, mit angezogener Bremse.

„Ich kaufe keinen Kalenderplaner für 2021, bevor ich keinen Trailer, also keine Vorschau, für das nächste Jahr gesehen habe“, hat jemand irgendwo gepostet.

Genau, dachte ich, das wär’s. Eine Vorschau aufs kommende Jahr. Auf das, was garantiert stattfinden wird. Um sich wenigsten ein  bisschen vorbereiten zu können.

Eine Art Trailer habe ich in dem Satz gefunden, der für die Christinnen und Christen als Leitwort über dem nächsten Jahr steht. Es ist ein Satz Jesu aus dem Lukasevangelium. Dort sagt er zu seinen Freunden: „Seid barmherzig, wie auch Gott barmherzig ist!“ Barmherzigkeit. Für mich vielleicht die beste Vorschau für das neue Jahr.

Gott ist barmherzig – denn er ist da. Für mich. Ganz gleich in welcher Situation. Er steht zu mir. Nimmt mich so an, wie ich bin. Hilft mir. Und öffnet mir das Herz:

Gottes Barmherzigkeit inspiriert mich, selber barmherzig zu sein: gemeinsam durch diese wilden Zeiten zu gehen. Zusammen zu fluchen, wenn wieder einmal ein geplanter Termin abgesagt werden muss! Zusammen zu hoffen, wenn das Herz schwer wird und der Himmel dunkel. Zusammen zu weinen, zu trauern, wenn es richtig hart wird.

Gottes Barmherzigkeit jedenfalls wird niemals abgesagt. Sie ist da – vor allem, wenn wir es ihr – gemeinsam –  gleichtun.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31792
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