SWR3 Gedanken

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12SEP2020
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Der Sonntag ist ein besonderer Tag. Viele Geschäfte haben geschlossen und viele Menschen müssen nicht arbeiten. Aber auch für die, die nicht frei haben, ist der Tag anders als die anderen. Er ist eine heilsame Unterbrechung, ein Aufatmen.

Ich arbeite auch sonntags. Da halte ich zum Beispiel Gottesdienst. Deshalb ist für mich persönlich der Samstagabend besonders. Ich wohne neben der Kirche und da läuten am Samstagabend um 19 Uhr alle Glocken. Den Sonntag einläuten heißt das bei uns. Eigentlich werden alle Glocken gleichzeitig nur zum Gottesdienst geläutet. Aber eben auch am Samstagabend. Die Glocken zeigen damit den Beginn des Sonntags an. Im Nachbarort gibt es das Sonntageinläuten auch- eine Stunde später, um 20 Uhr. 

Es gibt da viele Traditionen- vielleicht gibt’s bei Ihnen gar kein Sonntag einläuten, dafür ein anderes schönes Ritual. Eines, das Sie daran erinnert, dass der Sonntag ein besonderer Tag ist.

Mir als Christin ist dieser Tag besonders wichtig. Nicht nur als Auszeit im Alltag. Für mich ist es vor allem ein Tag, den Gott mir geschenkt hat. Ich darf zur Ruhe kommen und ganz bewusst Gott begegnen. Deswegen feiern wir Gottesdienste. Wir schaffen damit einen Raum für diese Begegnung mit Gott.

Natürlich geht das auch an anderen Tagen, gerade auch für die Menschen, die sonntags arbeiten müssen. Aber einen gemeinsamen Tag zu haben dafür, eben den Sonntag, das finde ich besonders schön.

Heute Abend ist es bei uns wieder so weit. Da wird wieder der Sonntag eingeläutet. Ich nehme mir dann immer Zeit. Höre auf den Klang der Glocken und freue mich, dass Gott mir und uns auch diese Zeit zur Ruhe geschenkt hat. Und wenn es nur diese paar Minuten am Samstagabend sind.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31608
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