SWR3 Gedanken

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08SEP2020
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Ein Freund von mir denkt, er müsste immer das ultimative Geschenk machen. Es muss etwas ganz Besonderes sein. Für ihn ist das ein riesiger Berg. Das hemmt ihn total und dann wird’s meistens nichts mit dem ultimativen Geschenk. Oft brauchts dazu einfach Zeit und die passende Idee. Beides hat man nicht eben mal so. Aber ich finde: Das ist auch gar nicht nötig.

Liebe zeigt sich natürlich auch an Geschenken. Aber mit den Geschenken ist gar nicht so kompliziert. Ich finde:  das wertvollste Geschenk, das wir einander geben können, ist unsere Zeit. Viel wertvoller als jede gekaufte Sache ist es, wenn wir mit den geliebten Menschen Zeit verbringen können. Wenn wir einander zuhören und füreinander da sind. Gemeinsam lachen und weinen, gut Essen oder spazieren gehen.

Wie Jesus das gemacht hat, das inspiriert mich. Er hat nämlich kaum etwas besessen. Aber er hat sich Zeit für die Menschen genommen, die ihm begegnet sind. Er hat ihnen zugehört. Sie gefragt, wie es ihnen geht. War für sie da. Und damit hat er ihnen ein riesiges Geschenk gemacht: seine ganze Zuwendung, sich selber. Für viele war das so besonders, dass sie dadurch sogar wieder gesund und froh geworden sind.

Ich verschenke deshalb oft meine Zeit. In Form von Gutscheinen oder auch, indem ich mir bewusst Zeit für ein gemeinsames Kaffeetrinken nehme. Das ist es, was bleibt, was zählt und was gut tut.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31604
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