SWR3 Gedanken

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23AUG2020
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Dieses Jahr waren wir in Dänemark in Urlaub. Und neben der wunderbaren Natur und Ruhe waren es vor allen Dingen die Menschen, die uns beeindruckt haben. „Die sind alle so freundlich“, haben wir uns ein ums andere Mal gewundert. Bemerkenswert, wenn man das bemerkenswert findet. Freundlichkeit ist offensichtlich doch nicht so selbstverständlich.

Dabei tut sie so gut. Statt muffligem Gesichtsausdruck ein Lächeln. Statt Vordrängeln Tür aufhalten. Statt schnippischen Bemerkungen ein herzliches Scherzwort. Das ist ein bisschen wie Sonne für die Seele. Und da es ansonsten recht frisch war in Dänemark, hat uns diese Sonne richtig gutgetan.

Jetzt sind wir wieder zurück aus dem Urlaub. Aber die Freundlichkeit lässt mich nicht los. Diese kleine Schwester der Liebe. Die auch die Bibel zu schätzen weiß. Gottes Geist hat viele Nebenwirkungen: Liebe, Friede, Freude, Geduld zum Beispiel. Aber eben auch die Freundlichkeit. Weil sie für ein gutes Miteinander wichtig ist.

Würde vermutlich auch jeder unterschreiben. Und trotzdem klappt es oft nicht so mit der Freundlichkeit. Kein Wunder. Gerade im Alltag passiert ja wirklich so manches, was jedes Lächeln im Keim erstickt. Der nervige Kollege, die schnippische Verkäuferin, der gereizte Nachbar. Da geht sie schnell unter, die Sonne der Freundlichkeit. Und macht den Wolken des Verdrusses Platz.

Aber für gut Wetter unter Menschen kann ich ja vielleicht ab und an über meinen Schatten springen. Ich kann strahlen, auch wenn andere muffeln. Und siehe da: Ab und an strahlt wider Erwarten sogar einer zurück. Und dann geht die Sonne auf und es wird ein bisschen wärmer zwischen Menschen. Und das muss ja wirklich nicht nur im Urlaub so sein.

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