Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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26AUG2020
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„Irgendwann im Leben hat jeder Schmerzen
Wir haben alle Sorgen
Doch wenn wir klug sind
Dann wissen wir, dass es immer ein  Morgen gibt.

Lehn dich an mich, wenn du es brauchst
Ich werd für dich da sein und helfe dir weiter zu gehen
Denn es wird nicht lange dauern
Bis ich jemanden brauchen werde an den ich mich lehnen kann.“

So kann man die ersten Zeilen von „lean on me“ übersetzen. Das ist einer der Superhits des amerikanischen Soulmusikers Bill Withers. Mit 81 Jahren ist er Ende März gestorben. Als ich danach ein wenig über ihn im Internet gesucht habe, bin ich immer wieder auf diesen Song gestoßen. „Lean on“ das singt Stevie Wonder und sammelt Spenden für Hurricaneopfer. „Lean on me“ sangen Sheryl Crowe, Keith Urban und Kid Rock und sammelten gemeinsam nach den verheerenden Erdbeben in Haiti. Und ganz aktuell singen es Frauen in Amerika, während sie Schutzmasken sortieren. Oder Menschen vor dem Altenheim, weil sie ihre alten Eltern und Verwandten nicht besuchen können, die unter Quarantäne stehen. Die Videos zeigen, wie sie im Freien stehen, an und auf ihren Autos, wie sie singen „Lean on me -  Lehn dich an mich – verlass dich auf mich – ich bin für dich da“. Toll.

Auch das ist eine Erfahrung in Coronazeiten. Das man sich auf andere verlassen kann. Bill Withers hat selbst zu seinem Lied gesagt: es geht um die konsequenteste Art von Liebe. Das ist die, die es dir ermöglicht, Schleim und Schmutz vom Gesicht eines Todkranken zu wischen. Es geht um die Erfahrung, dass jeder Hilfe braucht und jeder Hilfe geben kann. Und ich denke: selbst wenn das die einzige Lehre sein sollte, die wir alle aus der Pandemie ziehen und behalten, dann hätten wir als Menschheit einen  ganz entscheidenden Schritt vorwärts getan. „Lean on me and I’ll be your friend - Lehn dich an mich denn ich will dein Freund sein“.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31530
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