SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

20AUG2020
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Gemeinsam Musik machen fasziniert mich. Ich spiele seit zwei Jahren Posaune. Bisher habe ich nur alleine vor mich hin gespielt, aber vor kurzem habe ich mich mal zu einer Probe von einem „Posaunenchor“ getraut. Zu zehnt haben wir gemeinsam Musik gemacht, mit zwei Meter Abstand und vollem Durchzug. Und ich war total begeistert von dem tollen Gefühl, wenn ich mit anderen zusammen Musik mache.

Es ist wunderschön, wenn da so ein Flow-Gefühl entsteht. Wenn Dinge so richtig gut harmonieren oder auch mal etwas funktioniert, was bisher noch nie geklappt hat. Dieses Flow-Gefühl habe ich auch manchmal, wenn ich im Wald laufen bin. Das fühlt sich so an, als könnte ich ewig weiterlaufen. Was mir in der Probe vom Posaunenchor so gut gefallen hat, war, dass mich die Musik mit den anderen verbunden hat. Und das war mal wieder total schön, gerade jetzt in der Corona-Zeit, wo es manchmal gar nicht so leicht ist, sich mit anderen so richtig verbunden zu fühlen. Ich mag dann auch die Stellen, an denen ich mal so richtig daneben spiele und wir uns gemeinsam kaputtlachen, weil es sich so schräg anhört.

Bei der Probe vom Posaunenchor habe ich deutlich gemerkt: Es tut gut, wenn ich mich als Teil von einem großen Ganzen fühlen kann. Mein Glaube an Gott ist auch so etwas. Da fühle ich mich auch als Teil von etwas Größerem. Und genau wie in der Posaunenchorprobe gibt es auch bei mir im Glauben immer mal wieder Phasen, da laufen Sachen schief. Wenn ich verzweifelt bin oder ich mich alleingelassen fühle. Und dann plötzlich, dann harmoniert es auch wieder. Wenn mir mein Glaube hilft positiv zu denken, oder wenn ich merke, da sind Menschen, die verstehen mich. Und genau wie im Posaunenchor: Beides gehört dazu!

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