SWR3 Gedanken

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18AUG2020
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Verrückt irgendwie: Wegen des Corona-Virus‘ wurde von heute auf morgen das ganze Land lahmgelegt, aber wenn es darum geht das Klima zu retten, dann tut sich so gut wie nichts. Warum ist das so, dass das in der einen Krise klappt und in der andern nicht?

Sven Plöger ist Meteorologe. Das Klima ist sein Job. Er sagt: „Bei der Corona-Pandemie haben wir so schnell gehandelt, weil wir ganz klar gesehen haben, was passiert, wenn wir nichts tun. Wer die Bilder aus China oder Italien gesehen hat, dem war sofort klar: das ist wirklich gefährlich und das kann auch mich oder meine Familie treffen. Beim Klimawandel ist das gefühlt alles viel weiter weg.“

Ich glaube mir geht es genau so, wie Sven Plöger sagt: Die Gefahr wirkt auf mich auch manchmal kleiner, weil sich das Klima nicht von heute auf morgen ändert, sondern langsam über Jahre hinweg. Aber das macht die Sache nicht weniger gefährlich.

Ich hoffe, wir können von der einen Krise für die andere lernen. Was für die Corona-Krise gilt, das gilt auch für die Klima-Krise: Nicht in Panik verfallen, sondern den Kopf eingeschaltet lassen. Ich kann einfach fragen: „Was hilft jetzt am meisten?“ Und ja nicht denken, ist sowieso schon alles zu spät. Das ist nämlich nicht so.

Ich finde es super, dass genau das viele Menschen weiterhin tun: Die jungen Leute, die sich bei Fridays for Future engagieren zum Beispiel. Sie bleiben dran, damit es in Sachen Klimaschutz weiter vorangeht. Gerade zwar nicht mehr so häufig auf den Straßen, aber dafür im Netz umso lauter. Der große Lockdown wegen Corona hat gezeigt: Unsere Gesundheit ist wichtig. Aber zum Gesundbleiben brauchen wir auch unbedingt einen gesunden Planeten.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31436
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