SWR3 Gedanken

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25JUL2020
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Was strömt den lieben langen Tag nicht alles auf uns ein. Wie viel und wie viel unnützes Zeug. Wir sind umgeben von immer mehr Informations-Bruchstücken, die kaum mehr ein Ganzes ergeben. Dr. Google weiß alles, aber seinen Nutzerinnen und Nutzern fehlt es immer mehr an Lebenswissen. Eltern bringen ihr Kind wegen eines Mückenstichs zum Arzt, echt, kein Witz. Die meisten Jugendlichen haben vor ihrem ersten Kuss zig Pornos auf ihren Handys gesehen. Und auch ältere Paare holen sich ihre Orientierung in Sachen Sex aus dem Fernsehen oder dem Internet. Hier fehlt es an wohlmeinenden Vertrauenspersonen und vertrauenswürdigen Institutionen. Mich hat meine Großmutter aufgeklärt und sie hat das wunderbar kindgerecht und behutsam gemacht. Die Kirche, auf jeden Fall die Katholische, fällt als vertrauenswürdige Institution in Sachen Sex und Beziehungen weg. Nachdem sie bei diesem Thema jahrzehntelang die Moralkeule geschwungen hat und ihre Kleriker gleichzeitig Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht haben. Und das, wo wir doch so dringend vertrauenswürdige Institutionen brauchen! Nicht nur beim Thema Beziehungen oder Sex. Was wir brauchen ist eine Vermittlung von Lebenswissen, mit überzeugenden und praxistauglichen Antworten auf Fragen wie: Wie halte ich ein Baby richtig? Wie lange darf es fiebern? Wann schlafe ich als Mädchen mit einem Jungen und wann lieber nicht? Wie viel Sex und welcher ist für uns gut als Paar? Wie spreche ich mit einem schwer Krebskranken? Und was nimmt mir die Angst vor der Begegnung mit einem Sterbenden?

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31347
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