SWR3 Gedanken

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22JUL2020
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Konferenzen können nervig und schlimmstenfalls auch noch ergebnislos sein. Über die letzte Weltbischofskonferenz im Vatikan hab ich einen Bericht gelesen, in dem mich drei Dinge beeindruckt haben. Und die ich gern auch in meinen Alltag übernehmen würde.

Das erste: Der Papst leitet jede Konferenz mit einem Gebet ein. Nu ja, das wär in einem Betrieb, einer Fabrik oder auch in meinem Arbeitsalltag nicht gerade konsensfähig. Aber sich vor einer wichtigen Zusammenkunft Herz und Hirn zu weiten, fände ich schon gut. Den Blick von mir selbst weg nehmen, ihn nach oben richten und von da aufs Ganze. Das könnte gut für die Sache und für die Menschen sein.
Das zweite: Eine begrenzte Redezeit. Nach 4 Minuten wird das Mikrofon abgedreht. Das gefällt mir. Und ich kenne es ja auch aus unseren Sendungen, die nicht länger als 2 Minuten sein dürfen. Welch ein Segen wäre das auch für manche Sitzungen in denen endlos palavert wird.

Und das dritte, für mich Beste, aus den Welt-Bischofs-Treffen ist:
Nach 4 Redebeiträgen folgen 4 Minuten Schweigen, um das Gehörte sacken zu lassen. Welch tolle Idee, nicht nur für Konferenzen, sondern auch für den Alltag. Es müssen ja nicht unbedingt 4 Minuten sein, aber ein heilsamer Wechsel zwischen Sprechen, Hören und Schweigen. Um aufzunehmen was der andere oder die andere sagt und es wirklich wahrzunehmen. Damit aus all dem Gesprochenen und Gehörten auch was Gutes wird.

  

Quellenangabe: Katholisches Sonntagsblatt 42/2019, Stefanie Stahlhofen „Umwelt, Zölibat und die Rolle der Frau“, S. 28

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31344
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