SWR2 Wort zum Tag

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03AUG2020
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„Nichts Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.“ In der Tat, jeder Sonnenaufgang spricht für sich. Und deshalb zuerst einmal: einen guten Morgen für Sie und uns alle. Was könnte ich Ihnen und mir Besseres wünschen? Gewiss: man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Man weiß nicht, was er bringt. Aber dass heute Morgen die Sonne aufgegangen ist, ist unleugbar. Wir leben noch, wir erblicken das Licht der Welt, wortwörtlich, uns geht ein Licht auf, und das sogar bei schlechtem Wetter. Manchmal beim Aufwachen morgens reibe ich mir die Augen, und überrascht denke ich: o, ich lebe noch, ich darf leben. Und das ist weiß Gott nicht selbstverständlich.

Und dann lese ich im biblischen Psalmenbuch: „Wie schön ist es, dir dem Lebendigen zu danken, am Morgen deine Güte zu verkünden und in den Nächten deine Treue…“  Ein uraltes Morgengebet, ein Loblied auf den Schöpfer, ein großes Dankeschön an jene göttliche Kraft, die alles im Innersten zusammenhält. Die aufgehende Sonne wird zum Inbegriff jener Güte, von der auch ich eben mit dem Gruß „Guten Morgen“ Gebrauch gemacht habe. „Nichts Schöneres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein“ - und dafür zu danken. „Denn“ – so heißt es im Psalm 92 weiter – „du hast mich durch deine Taten froh gemacht; Gott, ich will jubeln über die Werke deiner Hände. Wie groß sind deine Werke, Herr, wie tief deine Gedanken.“  Und weil die Routinen des Alltags oft so hektisch sind, fügte der Beter schon damals warnend und traurig hinzu: „Ein Mensch ohne Einsicht erkennt das nicht, wer dumm ist, nimmt das nicht zur Kenntnis“. 

Es ist in der Tat ein guter Brauch, den Tag mit einem Gebet zu beginnen, am besten mit einem Dankeschön. Alles gerät dann doch unter ein positives Vorzeichen und gewinnt gute Energie. Und sich tagsüber mal daran zu erinnern, ist auch eine bewährte Übung. Man kann den Tag durchaus schon vor dem Abend loben. Also, einen guten Morgen und eine gute Woche uns allen!

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